Ein Haus oder eine Wohnung kaufen. Mit den Online-Portalen heutzutage klingt das einfach, oder? Die Wahrheit ist, dass im Hintergrund einer Immobilientransaktion jede Menge Prozesse laufen, die man als Laie nicht unbedingt kennt. Fehler machen ist normal, wenn man etwas Neues angeht.
Das Problem beim Hauskauf ist, dass solche Fehler schnell ziemlich teuer werden können.
Wir verraten die wichtigsten Tipps, um ein erfolgreiches Geschäft abzuschließen und Ihr Traumhaus oder Ihren Wunschkäufer zu finden!
Essenzielle Fehler beim Hauskauf vermeiden.
Fehler Nummer 1: Nicht wissen, was Sie wollen
Als verantwortlicher Käufer oder Verkäufer haben Sie vermutlich eine Preisspanne, in der Sie agieren. Wissen Sie, was Sie in dieser Preisspanne erwarten dürfen? Haben Sie eine Prioritätenliste, wenn Sie kaufen, was Ihr neues Haus oder Ihre Wohnung mitbringen soll? Und worauf Sie vielleicht zugunsten Ihres Budgets verzichten würden? Haben Sie bedacht, wie Sie die Immobilie in der Zukunft nutzen wollen, vielleicht wenn die Kinder aus dem Haus sind?
Die Lösung:
Bevor Sie mit der Suche oder Vermarktung starten, legen Sie am besten nicht nur das Budget fest, sondern schreiben Sie auch Ihre Ansprüche auf. Das bewahrt Sie davor, sich von einem guten Preis oder einer traumhaft aussehenden Immobilie blenden zu lassen. Ihre Wunschliste erdet Sie und sorgt dafür, dass Sie im emotionalen Prozess des Haus(ver)kaufs genau das bekommen, was Sie benötigen.
Fehler Nummer 2: Sich in Analysen verlieren
Ein Haus(ver)kauf ist ein hochpreisiges Geschäft. Deshalb werden Sie natürlich alle Hintergrundinformationen einholen, um einschätzen zu können, was ein gutes Angebot oder ein guter Preis ist.
Vermutlich merken Sie hier schnell, dass die harten Zahlen allein Ihnen nicht weiterhelfen. Die Kombination verschiedenster Messzahlen, gepaart mit Ihren persönlichen Ansprüchen, macht es schwierig, Immobilien allein auf Zahlenbasis einzuschätzen. Eine Grundstücksgröße, die für eine Familie perfekt ist, mag für ein gesetteltes Ehepaar viel zu groß sein. Und die Zahlen verraten Ihnen nichts darüber, ob das Flair des Viertels das ist, was sie suchen. Oder ob vielleicht eine Baulast auf dem Grundstück liegt, die erst im Zuge der Verhandlungen entdeckt wird.
Die Lösung:
Hier können Sie unverbindlich auf das Fachwissen von regional ansässigen Maklern zurückgreifen, die sich mit dem Viertel bereits auskennen und nach einem Telefonat einschätzen können, ob eine Immobilie zu Ihren Wünschen passt oder nicht. Und wenn Sie Verkäufer sind, dann sollten Sie das Angebot der meisten Makler nutzen, Ihr Haus kostenlos bewerten zu lassen. Trauen Sie sich: Die meisten Makler sind überaus hilfsbereit und freuen sich, Ihnen mit etwas Fachwissen auf dem kurzen Dienstweg auszuhelfen.
Fehler Nummer 3: Sich blenden lassen
Es ist soweit. Die ersten Besichtigungen stehen an, oder die ersten Interessenten kommen vorbei. Und dann wird eine Zahl in den Raum geworfen, die genau ins Schwarze trifft, aber sie kommt mit Abstrichen. Zum Beispiel, dass noch keine Bank gefunden wurde, die mit dem Darlehen aushilft, oder dass in der Immobilie noch Reparaturen anstehen, die Sie als Käufer übernehmen müssen, wodurch indirekt Ihr Budget gesprengt wird.
Ebenfalls ein häufiger Fehler: Sich von der Einrichtung blenden lassen. Zum Beispiel, wenn eine Wohnung perfekt aussieht und stilvoll für einen Single eingerichtet ist, Sie aber eine Familie und damit einen ganz anderen Lebensstil haben.
Die Lösung:
Greifen Sie am besten auf Ihre Wunschliste zurück und machen Sie den Check, ob das Objekt oder der Interessent Ihren Prioritäten entspricht. Falls die Abweichungen zu groß sind, suchen Sie weiter.
Fehler Nummer 4: Zum ewigen Schaulustigen werden
Jede Methode hat ihre Nachteile. So auch die Wunschliste. Wenn Sie nichts finden, was alles abdeckt, geraten Sie schnell in den ewigen Suchmodus. Vor allem auf Online-Portalen ist es leicht, ein Angebot zu verwerfen, weil die Kriterien nicht passen.
Die Lösung:
Gehen Sie vom Suchmodus in den Aktivmodus. Besichtigen Sie Immobilien, die zu 80% passen und alle Musskriterien, aber vielleicht nicht alle Wunschkriterien erfüllen. Es kann leicht passieren, dass das besondere Flair eines Hauses oder eines Viertels Sie so überzeugt, dass Sie dafür gerne auf eines oder zwei Ihrer Wunschkriterien verzichten.
Fehler Nummer 5: Den Hauskauf nicht priorisieren
Sie wünschen sich eine neue Immobilie, aber irgendwie fehlt das Eigenkapital? Es ist schwierig, ein Darlehen mit den passenden Konditionen zu finden? Das könnte an Ihren Prioritäten liegen.
Die Lösung:
Ein Immobilienkauf ist ein finanzieller Einschnitt. Falls Sie noch an einer guten Grundlage dafür arbeiten, machen Sie sich klar, dass Sie Ihr Ziel schneller erreichen, wenn Sie alle Kraft darauf verwenden, es zu realisieren. Entscheiden Sie sich vielleicht für einen kürzeren Urlaub in der Nähe als einen kostspieligen Aufenthalt in der Ferne. Oder warten Sie mit der Anschaffung eines neuen Autos, bis das Immobilienthema erfolgreich abgewickelt ist.
Fehler Nummer 6: Nicht kommunizieren
Ein erfolgreiches Geschäft ist eines, bei dem beide Seiten das Gefühl haben, einen guten Deal gemacht zu haben. Dafür müssen Sie als Käufer oder Verkäufer wissen, was die andere Seite happy macht. Zum einen der Preis, aber auch andere Rahmenfaktoren. Mit welchen weichen Faktoren kommen Sie zu einer Einigung? Können Sie Möbel überlassen oder einen Stellplatz mit in Kaufsumme nehmen?
Die Lösung:
Behalten Sie im Hinterkopf, dass jedes Angebot in der Regel verhandelbar ist. Sprechen Sie mit Ihrem Geschäftspartner. Und wenn Ihnen ein Objekt gefällt oder Sie als Verkäufer gerne innerhalb einer bestimmten Frist ein Angebot haben wollen, sagen Sie das ganz klar.
Der erste Schritt ist immer eine Einladung an Ihr Gegenüber, das Gespräch aufzunehmen. Und von da ist es oft gar nicht mehr so weit bis zum erfolgreichen Haus(ver)kauf.