Degressive Abschreibung (Definition und Bedeutung)

Degressive Abschreibung: Ein Überblick

Die degressive Abschreibung ist ein Verfahren zur Abschreibung von Vermögenswerten, das es Unternehmen ermöglicht, in den ersten Jahren nach Anschaffung eines Vermögenswertes höhere Abschreibungsbeträge geltend zu machen. Diese Methode steht im Gegensatz zur linearen Abschreibung, bei der die Abschreibungen gleichmäßig über die Nutzungsdauer verteilt werden.

Was versteht man unter degressiver Abschreibung?

Die degressive Abschreibung beruht auf der Annahme, dass der Wert eines Vermögenswertes in den ersten Jahren schneller abnimmt als in späteren Jahren. Diese Art der Abschreibung ist besonders vorteilhaft für Unternehmen, die in neue Technologien oder Maschinen investieren, da sie in der Anfangsphase die Steuerlast senken können.

Wie funktioniert die degressive Abschreibung?

Bei der degressiven Abschreibung wird ein fester Prozentsatz auf den Buchwert des Vermögenswertes angewendet. Der Buchwert reduziert sich jedes Jahr, was bedeutet, dass die absolute Höhe der Abschreibung in den Folgejahren ebenfalls abnimmt. Es gibt verschiedene Methoden, die zur degressiven Abschreibung angewendet werden können, wie die geometrisch-degressive oder die arithmetisch-degressive Methode.

Beispiel für die Berechnung

  • Anschaffungswert der Maschine: 10.000 Euro
  • Degressiver Abschreibungssatz: 20%

Jahr 1: 10.000 € x 20% = 2.000 € (Abschreibung)

Neuer Buchwert: 10.000 € – 2.000 € = 8.000 €

Jahr 2: 8.000 € x 20% = 1.600 € (Abschreibung)

Neuer Buchwert: 8.000 € – 1.600 € = 6.400 €

So setzt sich die Abschreibung in den Folgejahren fort.

Vorteile der degressiven Abschreibung

  • Höhere Abschreibungen in den ersten Jahren steigern die Liquidität.
  • Steuerliche Vorteile durch reduzierte Gewinnsteuern in der Anfangsphase.
  • Spiegelung der tatsächlichen Wertminderung von Vermögenswerten.

Nachteile der degressiven Abschreibung

  • Komplexere Berechnungen im Vergleich zur linearen Abschreibung.
  • Kontrovers, da nicht alle Unternehmen von den Vorteilen profitieren.
  • Kann das jährliche Betriebsergebnis erheblich beeinflussen.

Anschauliches Beispiel zum Thema: Degressive Abschreibung

Stellen Sie sich vor, ein Produktionsunternehmen kauft eine hochmoderne Maschine für die Herstellung von Bauteilen. Die Maschine kostet 100.000 Euro und hat eine voraussichtliche Nutzungsdauer von 10 Jahren. Um die Anschaffungskosten in den ersten Jahren zu optimieren, nutzt das Unternehmen die degressive Abschreibung mit einem Satz von 25%.

Im ersten Jahr kann das Unternehmen eine Abschreibung von 25.000 Euro geltend machen, was den Gewinn erheblich mindert. Im zweiten Jahr beträgt die Abschreibung 18.750 Euro, gefolgt von 14.062,50 Euro im dritten Jahr. Diese hohe Anfangsabsetzung ermöglicht es dem Unternehmen, in der Kapitalbeschaffungsphase seine Liquidität zu verbessern, wodurch Investitionen in weiteres Wachstum schneller realisiert werden können. Die Nutzung der degressiven Abschreibung in den ersten Jahren lockt das Unternehmen dazu, andere Investitionen schneller umzusetzen.

Fazit

Die degressive Abschreibung bietet Unternehmen eine flexible Methode zur Verteilung der Anschaffungskosten über die Lebensdauer eines Vermögenswertes. Mit der Möglichkeit, die Steuerlast in den ersten Jahren zu senken, ist sie eine attraktive Option für Unternehmen, die in neue Technologien investieren. Es ist jedoch wichtig, die spezifischen Vorteile und Herausforderungen zu evaluieren, bevor man sich für diese Methode entscheidet.

Für weitergehende Informationen über Abschreibungsarten und deren steuerliche Implikationen werfen Sie einen Blick auf unsere Beiträge zur Abschreibung (AfA) oder zur Abschreibung der Anschaffungskosten.

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