Immobilienbranche 2022. Was ändert sich, was bleibt gleich?

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Billiges Geld und die besonders hohe Nachfrage haben die Preise der Immobilien in den letzten Jahren in die Höhe getrieben. Die genaueren Gründe erläutern wir in diesem Beitrag: Warum sind Immobilien so teuer?! 8 wahre Gründe.

Aber am Horizont zeichnet sich eine Wende für die Immobilienbranche ab. Wie werden sich die Beschlüsse der Ampelkoalition, die Inflation sowie die starke Nachfrage auf den Immobilienmarkt 2022 auswirken?

In diesem Beitrag wagen wir eine vorsichtige Prognose.

Spoiler vorweg: Auch 2022 sind Immobilien ein ausgesprochen lukratives Investment, es sei denn…

1. Auswirkungen der Ampelkoalition auf die Immobilienbranche

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SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt und ihren Plan für die nächsten vier Jahre vorgelegt.

Dieser Koalitionsvertrag enthält zahlreiche Passagen zu Immobilienthemen wie Miete und Wohnungsbau.

Im Vertrag findet sich ein eigener Punkt “Bauen und Wohnen”, darin enthalten: Ein eigenes Bauministerium und das Ziel, jährlich 400 000 neue Wohnungen zu bauen. 100 000 davon öffentlich gefördert.

Bauwillige sollen dafür steuerlich und bürokratisch entlastet werden, Mieter werden zugleich besser geschützt.

Die Mittel für den sozialen Wohnungsbau und die soziale Eigenheimförderung sollen in den nächsten Jahren erhöht werden. Zudem will die Koalition eine neue Wohngemeinnützigkeit mit steuerlicher Förderung und Investitionszulagen auf den Weg bringen: Beim Neubau sollen jährlich drei statt zwei Prozent der Kosten abgeschrieben werden dürfen.

Städte und Gemeinden müssen neue Bebauungspläne erstellen, Genehmigungen erteilen oder Bauland freigeben. Dass Planung und Bau digitaler und damit einfacher und billiger werden soll, sei natürlich positiv.

Man will Schutzregeln wie die Mietpreisbremse bis zum Jahr 2029 verlängern, die sogenannte Kappungsgrenze für Mieterhöhungen soll dabei in angespannten Regionen von 15 auf elf Prozent in drei Jahren sinken. Zudem gilt für Mietspiegel künftig der Vergleich mit den Mieten der vergangenen sieben Jahre anstatt bisher sechs.

Überdies sollen Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern einen qualifizierten Mietspiegel erstellen. Das ist wichtig, um überhaupt rechtlich gegen überhöhte Mieten und Mietsteigerungen vorgehen zu können.

Die Ampelparteien wollen nicht nur mehr bezahlbaren Wohnraum, sondern mehr Klimaschutz bei Gebäuden steht auch an der Tagesordnung — vor allem gibt es strengere Klimaschutzvorgaben für Neubauten: Ab dem Jahr 2025 sollen alle neuen Häuser den Standard “Effizienzhaus 40” erfüllen und jede neue Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien arbeiten. Zusätzlich sollen Solarzellen auf Dächern bei gewerblichen Neubauten verpflichtend, bei privaten Neubauten zur Regel werden.

Unsere Meinung:

Mehr Bauen ist die beste Devise, um dem Problem des Wohnraummangels gegenüberzutreten. An der Stelle können wir die neue Regierung und ihr mutiges Vorgehen nur beglückwünschen.

Auch die erhöhten Anreize für Bauträger werden sich gewiss positiv auf das Problem auswirkten. So profitiert die gesamte Volkswirtschaft, wenn in einem Land mehr gebaut wird.

Etwas kritisch sehen wir hingegen die Mietpreisbremse. Sicher, die Geringverdiener müssen vor überhöhten Mieten geschützt werden – doch zu diesem käme es erst gar nicht, wenn mehr gebaut werden würde.

Wer allerdings das Bauen für Investoren aufgrund von Mietpreisbremsen unattraktiv macht, darf sich nicht wundern, wenn keine neuen Baustellen entstehen.

2. Inflation steigt, die Zinsen auch

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Die Verbraucherpreise legten laut Statistischem Bundesamt im November 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat um über fünf Prozent zu. Ähnlich hoch war die Inflation in Deutschland zuletzt vor fast 30 Jahren.

Die Sicherung stabiler Preise ist in der Regel die originäre Aufgabe der Zentralbanken. In Deutschland hat über viele Jahre die Deutsche Bundesbank die Steuerung der Geldpolitik verantwortet. Seit der Einführung des Euro-Systems, deren Mitglied die Bundesbank ist, ist die Europäische Zentralbank dafür zuständig. Auch sie ist vorrangig dem Ziel der Preisstabilität verpflichtet.

Auf die Corona-Krise reagierte die Europäische Zentralbank angesichts der ohnehin schon bei null liegenden Zinsen mit einem anderen Mittel: Mit gigantischen Aufkäufen von Anleihen, um so die Wirtschaft zu stabilisieren.

Mit den jüngsten Fortschritten in der Bekämpfung der Pandemie zieht auch die Wirtschaft im Euroraum wieder an. Da auch andere wichtige Volkswirtschaften wie die USA oder China deutlich zulegen, ist ein Wettlauf um produktionsnotwendige Rohstoffe entstanden.

Wenn die Inflation weiterhin steigen sollte, wird den Notenbanken alsbald nichts anderes übrig bleiben, als die Zinsen anzuheben.

Unsere Meinung:

Für die Immobilienbranche ist das eine Win-Win-Situation. Das Warum erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

Aber eines hat die Geschichte gezeigt:

Immobilien sind ein gutes Hedge* gegen Inflation.

*Hedge von englisch “to hedge” für „absichern“. In diesem Sinne das Absichern des persönlichen Vermögens, egal, was auf dem Markt passiert.

3. Neverending Story: Corona und Immobilien

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Solange die Zinsen auf dem derzeit niedrigen Niveau verbleiben, scheint eine Fortsetzung der starken Preisentwicklung in den globalen Immobilienmärkten für das Jahr 2022 wahrscheinlich.

Mit einem Anheben der Leitzinsen ist in den kommenden Monaten eher nicht zu rechnen. Für alle Kreditinteressenten eine gute Nachricht.

Sollten die Auswirkungen der Inflation jedoch zunehmen, könnte bei den Zentralbanken in dem kommenden Jahr ein Umdenken stattfinden. Hier profitieren Immobilienbesitzer ungemein.

Da Geldwertanlagen zurzeit keine sinnvolle Anlageoption darstellen, ist eine Investition in Sachwerte unumgänglich. Dabei empfehlen sich vorwiegend Immobilien. Ergo Immobilienpreise steigen trotz (oder gerade wegen) des erhöhen Leitzinses weiter.

Ein weiterer Grund dafür, dass die Immobilienpreise in den nächsten Monaten steigen werden, sehen die Experten auch in den deutlich gestiegenen Bau- und Fertigstellungskosten.

Zuletzt legten diese so stark zu wie seit einem halben Jahrhundert nicht mehr. Laut Daten des Statistischen Bundesamts stiegen die Preise für alle Vorleistungen und Materialien rund um den Neubau im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,6 Prozent.

Besonders signifikant erhöhten sich zuletzt wegen des Holzmangels die Preise für Zimmer- und Holzbauarbeiten um rund 46,5 Prozent. Aber auch Betonarbeiten wurden 14,8 Prozent teurer, Ausbauarbeiten 11 Prozent.

Also ist die Zukunft nur rosarot?

Ja, es sei denn, die Weltwirtschaft bricht ähnlich wie 2008/9 zusammen. Das hätte eine starke Abwärtsbewegung an den globalen Immobilienmärkten zur Folge.

Ein auslösendes Großereignis braut sich in diesem Zusammenhang aktuell im Reich der Mitte zusammen. Wir haben der Problematik einen gesamten Artikel gewidmet:

Artikel dazu: Zeitbombe China

Fazit

Wenn die China-Situation nicht eskaliert, stehen der Immobilienwirtschaft auch im Jahr 2022 goldene Zeiten bevor.

In welche Richtung der Wind konkret wehen wird (steigt oder bleibt der niedrige Leitzins?) und wie sich die Beschlüsse der Regierung darauf auswirken, steht in den Sternen.

Eines bleibt aber sicher: Immobilien sind und bleiben ein hervorragendes Investment.

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