Beleihung (Definition und Bedeutung)

Was ist die Beleihung?

Die Beleihung ist ein wichtiges Konzept im Bereich der Immobilienfinanzierung. Sie bezeichnet den Prozess, bei dem eine Immobilie als Sicherheit für ein Darlehen verwendet wird. Dabei wird der Wert der Immobilie geschätzt, um zu bestimmen, wie viel Kapital der Kreditnehmer von der Bank oder dem Finanzinstitut leihen kann, ohne das Risiko von Zahlungsausfällen zu erhöhen.

Arten der Beleihung

Es gibt verschiedene Arten der Beleihung, die je nach Kreditmodell und Kreditgeber variieren können:

  • Erstrangige Beleihung: Hierbei wird die Immobilie als erste Sicherheit für das Darlehen betrachtet. Bei einem Verkauf der Immobilie wird diese zuerst bedient.
  • Zweitrangige Beleihung: Diese Form erfolgt bei bereits bestehenden Darlehen. Neue Kredite können nur bis zu einem bestimmten Betrag aufgenommen werden, ohne dass die bestehende Schuld gefährdet wird.
  • Mehrfache Beleihung: Wenn eine Immobilie mehrfach kreditiert wird, wie beispielsweise bei einem Anschlusskredit oder einer Umschuldung, spricht man von mehrfacher Beleihung.

Beleihungsgrenze

Die Beleihungsgrenze ist der maximale Betrag, den die Bank bereit ist, gegen die Zurverfügungstellung einer Immobilie als Sicherheit zu gewähren. Diese Grenze kann je nach Wert der Immobilie, dem Zustand des Marktes und der Bonität des Kreditnehmers variieren. In Deutschland liegt die übliche Beleihungsgrenze bei etwa 80 % des Marktwertes der Immobilie.

Einflussfaktoren auf die Beleihung

Bei der Bestimmung der Beleihung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

  • Marktwert der Immobilie: Je höher der Marktwert, desto mehr Kapital kann gegen die Immobilie aufgenommen werden.
  • Immobilienart: Wohnungen, Einfamilienhäuser oder Gewerbeimmobilien können unterschiedlich bewertet werden.
  • Bonität des Kreditnehmers: Eine gute Bonität erhöht die Chancen auf eine höhere Beleihungsgrenze.

Was sollten Kreditnehmer wissen?

Kreditnehmer sollten sich über die Risiken und Chancen der Beleihung im Klaren sein. Hauptsächlich sollten sie folgende Punkte beachten:

  1. Die Beleihung beeinflusst die Kreditsumme, die man aufnehmen kann. Ein niedrigere Beleihungsanteil bedeutet in der Regel höhere Zinsen.
  2. Die Finanzierungskosten können durch eine umfassende Beratung und das Verständnis von Finanzierungsmöglichkeiten optimiert werden.
  3. Die Entscheidung für eine bestimmte Beleihungsform sollte gut durchdacht werden, da sie langfristige Konsequenzen für die finanzielle Gesundheit hat.

Anschauliches Beispiel zum Thema: Beleihung

Max und Lisa haben sich entschieden, ein Eigenheim zu kaufen. Der Wert ihres Wunschhauses beträgt 300.000 Euro. Die Bank bietet ihnen an, bis zu 80 % des Wertes zu beleihen. Das bedeutet, dass sie bis zu 240.000 Euro als Darlehen aufnehmen können.

Da sie jedoch bereits andere finanzielle Verpflichtungen haben und die Bank ihre Bonität als mittelmäßig einstuft, wird die tatsächliche Beleihungsgrenze auf 70 % gesetzt. Dadurch können sie höchstens 210.000 Euro leihen. Diese Summe reicht jedoch, um das Eigenheim zu finanzieren, und sie sind glücklich, bald ein eigenes Zuhause zu haben.

Fazit

Die Beleihung ist ein zentrales Element der Immobilienfinanzierung und hat unmittelbare Auswirkungen auf die Höhe des Darlehens, das ein Kreditnehmer aufnehmen kann. Informationen über die Beleihung und deren Konsequenzen sind daher für jeden, der eine Immobilie kaufen möchte, von großer Bedeutung.

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