Beleihungsauslauf (Definition und Bedeutung)

Beleihungsauslauf – Ein Überblick

Die Beleihungsauslauf ist ein wichtiger Begriff in der Immobilienfinanzierung und spielt eine zentrale Rolle in der Bewertung der finanziellen Sicherheit eines Darlehens. Sie beschreibt das Verhältnis zwischen dem aktuellen Beleihungswert einer Immobilie und dem Beleihungsvolumen, also dem Betrag, der durch eine Hypothek oder Grundschuld abgesichert ist. Dieser Faktor ist entscheidend für Banken und Kreditgeber, um das Risiko eines Kreditausfalls zu bewerten.

Was ist der Beleihungsauslauf?

Der Beleihungsauslauf gibt an, wie viel % des Marktwertes einer Immobilie durch Darlehen oder Hypotheken besichert sind. Ein höherer Beleihungsauslauf bedeutet, dass eine größere Schuldenlast im Verhältnis zum Immobilienwert besteht, was das Risiko für Kreditgeber erhöht. Im Gegenzug kann ein niedriger Beleihungsauslauf Signale der finanziellen Stabilität geben und den Zugang zu besseren Kreditkonditionen erleichtern.

Wie wird der Beleihungsauslauf berechnet?

Die Berechnung des Beleihungsauslaufs erfolgt durch folgende Formel:

  • Beleihungsauslauf = (Beleihungsbetrag / Beleihungswert) x 100%

Beispiel: Wenn eine Immobilie einen Marktwert von 300.000 Euro hat und der Beleihungsbetrag bei 200.000 Euro liegt, beträgt der Beleihungsauslauf:

  • (200.000 Euro / 300.000 Euro) x 100% = 66,67%

Warum ist der Beleihungsauslauf wichtig?

Der Beleihungsauslauf ist von zentraler Bedeutung für die Kreditvergabe, da er das Risiko für den Kreditgeber abbildet. Ein zu hoher Beleihungsauslauf kann bedeuten, dass der Kreditgeber bei einer eventuellen Zwangsvollstreckung einen Verlust erleiden könnte. Folglich führt ein hoher Wert oft zu höheren Zinssätzen oder strenger gefassten Kreditbedingungen. Auf der anderen Seite kann ein niedriger Beleihungsauslauf es einem Kreditnehmer ermöglichen, günstigere Konditionen und niedrigere Zinssätze zu erhalten.

Faktore, die den Beleihungsauslauf beeinflussen

  • Marktentwicklung: Der Wert der Immobilie kann variieren, was sich direkt auf den Beleihungswert auswirkt.
  • Eigentumsverhältnisse: Ob es sich um eine Eigentumswohnung, ein Einfamilienhaus oder ein Mehrfamilienhaus handelt, kann Einfluss auf die Berechnung haben.
  • Beleihungslimit: Banken haben oftmals spezifische Richtlinien, wie viel einer Immobilie maximal beleihbar ist.

Anschauliches Beispiel zum Thema: Beleihungsauslauf

Stellen Sie sich vor, Maria möchte ihr Haus, das sie für 400.000 Euro gekauft hat, refinanzieren. Die Bank hat ihr einen Kredit in Höhe von 300.000 Euro angeboten. Der Beleihungsauslauf wird folglich wie folgt berechnet:

  • (300.000 Euro / 400.000 Euro) x 100% = 75%

Da Marias Beleihungsauslauf bei 75% liegt, ist diese Zahl für die Bank von Bedeutung, da sie darüber entschließt, ob Maria die Rückzahlungskapazität für diesen Kredit hat.

Fazit

Der Beleihungsauslauf ist ein entscheidender Aspekt bei der Immobilienfinanzierung, der sowohl Kreditnehmer als auch Kreditgeber betrifft. Durch das Verständnis der Berechnung und der damit verbundenen Risiken können Kreditnehmer informierte Entscheidungen treffen und möglicherweise vorteilhaftere Konditionen erhalten. Um mehr über die Finanzierungsmöglichkeiten zu erfahren, lesen Sie auch unseren Artikel zur Finanzierung und zu den Grundschulden.

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